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AutorenbildValentin Rossiwall

Zinsänderungen im Vergleich: EZB versus FED, Auswirkungen

Here is the graphic that shows the interest rate changes of the FED and ECB between September 2023 and September 2024. It highlights the rate reductions for both institutions during this period.



Die Zinspolitik der FED und EZB sowie die neuesten Änderungen:


1. Federal Reserve (FED):

Im September 2024 senkte die FED den Leitzins um **50 Basispunkte**, wodurch der Zinssatz auf eine Spanne von **4,75% bis 5%** gesenkt wurde, nachdem er zuvor bei 5,25% bis 5,5% lag. Dies war die höchste Rate seit über zwei Jahrzehnten. Diese Entscheidung wurde angesichts weicherer Inflationszahlen und Anzeichen einer Abschwächung des US-Arbeitsmarktes getroffen. Mit dieser Zinssenkung soll die wirtschaftliche Aktivität unterstützt werden, während gleichzeitig die Inflation weiterhin kontrolliert wird. Mit dem Rückgang der Inflation bewegt sich die FED nun in Richtung einer expansiveren Geldpolitik, und es könnten je nach weiteren Wirtschaftsdaten weitere Zinssenkungen folgen. Dies markiert eine Wende von den aggressiven Zinserhöhungen, die 2022 und 2023 zur Inflationsbekämpfung durchgeführt wurden.


2. Europäische Zentralbank (EZB)

Die EZB hat ihre drei Leitzinsen im September 2024 ebenfalls um **25 Basispunkte** gesenkt. Der Zinssatz für die Einlagefazilität wurde auf **3,50%** gesenkt, während der Hauptrefinanzierungssatz nun bei **3,65%** liegt. Diese Entscheidung folgte auf frühere Erhöhungen, die zur Inflationsbekämpfung im Euroraum notwendig waren. Die EZB prognostiziert nun, dass die Inflation im Jahr 2024 im Durchschnitt **2,5%** betragen wird und bis 2026 auf **1,9%** sinken wird. Obwohl die Inflation nach wie vor eine Herausforderung darstellt, spiegelt diese Zinssenkung den Versuch der EZB wider, die restriktive Geldpolitik zu moderieren und das Wachstum angesichts globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten zu stützen, wie etwa geopolitischen Spannungen und Schwankungen der Energiepreise.



Die jüngsten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve (FED) haben bedeutende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Österreich. Hier sind die wichtigsten Effekte:


### 1. **Wirtschaftswachstum und Investitionen**

- **Günstigere Finanzierungskosten:** Durch die Zinssenkung der EZB werden Kredite für Unternehmen und Verbraucher günstiger. Dies könnte in Deutschland und Österreich zu einem Anstieg von Investitionen in Infrastruktur, Immobilien und Unternehmensausgaben führen. Unternehmen werden eher bereit sein, Kredite für Wachstum und Expansion aufzunehmen, da die Finanzierungskosten sinken.

- **Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU):** Beide Länder haben eine starke KMU-Landschaft, die stark von den Kreditkosten abhängig ist. Eine Senkung der Zinssätze könnte diese Unternehmen entlasten, was zu mehr Investitionen und Neueinstellungen führt.


### 2. **Immobilienmärkte**

- **Steigende Nachfrage nach Immobilien:** Mit niedrigeren Hypothekenzinsen könnten die Immobilienmärkte in Deutschland und Österreich weiter anziehen. Besonders in Ballungszentren wie München, Wien und Berlin könnte die Nachfrage nach Immobilien steigen, da Verbraucher günstiger Kredite aufnehmen können.

- **Blasenrisiko:** Auf der anderen Seite könnte ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld das Risiko einer Immobilienblase erhöhen, da Investoren und Verbraucher in Immobilien als sichere Anlageform investieren.


### 3. **Inflation und Konsum**

- **Leichterer Zugang zu Konsumkrediten:** Mit niedrigeren Zinssätzen wird es für die Verbraucher einfacher, Kredite für größere Anschaffungen wie Autos oder Konsumelektronik aufzunehmen. Dies könnte den privaten Konsum in Deutschland und Österreich ankurbeln.

- **Inflationsdruck:** Während die EZB weiterhin darauf abzielt, die Inflation im Zaum zu halten, könnten niedrigere Zinsen zu einem leichten Anstieg der Inflation führen, wenn die Nachfrage nach Konsumgütern und Dienstleistungen steigt. Höhere Energiepreise und geopolitische Spannungen könnten den Inflationsdruck zusätzlich verstärken, insbesondere im Zusammenhang mit Importkosten für Energie und Rohstoffe.


### 4. **Sparverhalten und Renten**

- **Schlechte Nachrichten für Sparer:** Niedrigere Zinssätze bedeuten geringere Erträge auf Sparguthaben. In Deutschland und Österreich, wo traditionell eine starke Sparneigung besteht, werden Sparer weniger Rendite auf ihre Einlagen erhalten. Dies könnte die finanzielle Absicherung von Privatpersonen langfristig beeinträchtigen.

- **Rentenversicherungen und Pensionen:** Pensionsfonds und Rentenversicherer, die stark auf sichere Anlagen wie Anleihen angewiesen sind, könnten Probleme haben, ausreichend Renditen zu erzielen, um ihre Verpflichtungen zu decken. Dies könnte insbesondere in Deutschland mit seinem umfassenden Rentensystem langfristig zu Anpassungen in der Rentenpolitik führen.



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